Heute geht’s mal nicht um Deko und DIY sondern zur Sache, ihr Lieben.

Thema: Namensrecht. Es treibt mich schon lange um und mein Gefühl sagt mir: noch immer ist es selbstverständlich (und wird von den Verwandten erwartet?), dass die Frau den Namen des Mannes annimmt. Dass die noch-nicht-ganz-Ehefrau von den Arbeitskollegen in der Kaffee-Ecke gefragt wird, wie sie denn nach der Hochzeit heißen werde; Ihr Verlobter  von solchen Fragen eher verschont bleibt.

Ist das so?

namensrecht bei eheschließung

Wie schön, dass es nur nicht nur mein unklares Gefühl gibt sondern echte Erfahrungen. Deswegen haben wir auch unsere Facebook-Gruppe gegründet – damit wir immer genau wissen, was euch am Herzen liegt. (btw: seid Ihr bereits Mitglied in unserer secret-Hochzeitsblog-Society … wenn nicht: warmly welcome!)

Kommen wir erstmal zu den Fakten beim Thema Namensrecht bei der Eheschließung, da gibt es ja mittlerweile – hipphipphurra auf die freie Gesellschaft – viele Möglichkeiten:

  • Jeder behält seinen Geburts-Namen – einen gemeinsamen Ehe-Namen gibt es nicht. (Das Paar darf später, für mögliche Kinder, einen Namen zum Familiennamen ernennen.)
  • Ein Partner nimmt den Namen des anderen an – so gibt es einen gemeinsamen Ehe-Namen, den beide tragen.
  • Wer diesen Ehe-Namen annimmt, kann seinen bisherigen Namen mit Bindestrich voranstellen oder anhängen.
  • Man kann seinen Namen auch noch nachträglich – nach der Hochzeit – ändern.

Also: vieles geht beim Thema Namensrecht. Und, wie ich mit großer Freude feststelle: die Möglichkeiten werden genutzt! Hier kommen ein paar interessante Diskussionsbeiträge zum Thema Namensrecht von sehr klugen (Ex-)Bräuten.

Carina schreibt:

„Mein Mann hat meinen Namen angenommen. Prinzipiell hätte ich mir auch gut vorstellen können, mal den Namen des Mannes anzunehmen, den ich heirate, aber familiäre Gründe und die stärkere Bindung zu meiner Familie haben dann den Ausschlag gegeben. Spannend fand ich, dass er nach der Hochzeit nie gefragt wurde, wie er denn jetzt heißt. Bei mir war das bei fast allen direkt nach der Gratulation die erste Frage, wie ich denn jetzt heiße.“

Für Marleen ist klar:

„Momentan ist der Stand, dass jeder seinen Namen behält. Für mich war klar, dass ich nicht seinen Namen annehme. Mein Vater hat vor 30 Jahren schon den Namen meiner Mutter angenommen und mir ist der Familienname wichtiger als meinem zukünftigen Mann. Zwischendurch war mal ein Doppelname für meinen Verlobten in der Diskussion. Jetzt bleibt es erst mal so wie es ist und vielleicht ändert er seinen Namen noch, wenn wir irgendwann mal Kinder haben sollten.“

Laura spricht mir aus der Seele mir ihren Gedanken beim Thema Namensrecht:

„Mein Verlobter wird meinen Namen annehmen und das müssen wir häufig erklären. Es scheint (leider) immer noch bei vielen Menschen selbstverständlich zu sein, dass die Frau ihren Namen abgeben MUSS. Für uns war es eine gleichberechtigte Entscheidung, zunächst mit offenem Ausgang, die wir diskutiert haben. Letztlich sprachen einfach mehr Gründe und das Gefühl für meinen Namen und mein Verlobter beharrt (gott sei dank) auch nicht auf alte Traditionen. Ich finde es schade, dass es für viele noch so unnormal ist und man oft das Gefühl bekommt, sich rechtfertigen zu müssen.“

Melanie hat – wie ich meine – eine besonders tolle und für sie passende Lösung gefunden:

„Ich werde meinen Mädchen-Namen und den Namen meines Mannes annehmen also einen Doppelnamen…aber das hat eine Bedeutung für mich und zwar habe ich einen Sohn der meinen Mädchen-namen trägt und nach meiner ersten Hochzeit, da habe ich den Namen des Mannes angenommenen….jetzt werde ich bei meiner zweiten Hochzeit also meinen Mädchen-namen und den Namen meines neuen Mannes annehmen. So habe ich noch immer einen Bezug zu meinem grossen Sohn und eine neue Bindung zu meinem neuen Mann….“

Auch Luna geht ihren Weg. Und der eigene Weg ist immer der richtige:

„Bei uns war das eigentlich von Anfang an klar dass wir seinen Namen führen werden, da wir beide sehr konservativ sind und traditionsbewusst sind. Interessanterweise müssen wir uns aber grade da zu immer wieder rechtfertigen, vorallem ich werde angesprochen warum ich nicht moderner bin, etc. Überhaupt ist das so ne Sache wenn man mit 24 konservativer als mancher 70-Jähriger ist was Ehe, Familie und Co betrifft.“

Feuer frei, Ladies and Gents, die Diskussion ist eröffnet! Wie seht ihr das? Weg mit den ollen Kamellen, her mit den Namen der Frau – oder lieber traditionsbewusst und dem Verlobten zuliebe die neue Unterschrift mit den Namen des Mannes üben? Und: warum wird eigentlich immer nach den Mädchennamen der Mutter gefragt und nicht nach dem Jungennamen des Vaters…

chris-unterschrift--145x88

PS: Ähem. Noch eine kurze private Durchsage: wir haben beide unseren Namen behalten. Was nach genau 30 Sekunden Diskussion klar war. Aber ein bischen wurmt es mich schon – ich finde nämlich meinen Namen viel schöner. Und jetzt kommt’s: in einem schwachen Moment habe ich einen Deal gemacht. Er hat mir fest versprochen, zu seinem 80-zigsten Geburtstag nimmt er meinen Namen an. Echt! Ich hoffe mal, dass ich das noch erleben werde. Aber wenn, dann wird das ’ne fette Feier, sag ich euch.