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Tabea Maria-Lisa von TML Floristik und Dekoration aus Bern ist die elegante Lady unter unseren Trendscouts – sie stylt die ganz großen Feste. Wenn sie also nicht weiß, was im Hochzeits-Deko-Bereich Trend wird: wer dann?

Dabei erzählt sie uns nicht nur, WAS Trend werden können – sondern auch, wie sie zu ihren Erkenntnissen gekommen ist. Danke!

Wenn eine Hochzeitsfloristin und -dekorateurin im September Trends voraussagen will, ist das zugegebenermaßen ein äußerst mutiges Unterfangen, denn die Suche im Internet und in Zeitschriften führt vorerst zu einer ernüchternden Fehlanzeige. Will sie eine Voraussage dennoch wagen, muss sie sich – und damit steht sie wohl nicht alleine auf weiter Flur, manche andere Branchen werde es ihr gleichtun – dabei a) an den Modetrends, insbesondere der Hochzeitsmode und b) an dem kürzlich von Pantone veröffentlichten Fashion Color Report orientieren. Aus einer anfänglichen Fehlanzeige wird sodann schlagartig eine Unmenge an möglichen Trends. Ich beschränke mich darum im Folgenden auf drei mögliche Wedding-Trends für die Floristik und Dekoration, die aufgrund meiner beruflichen Erfahrung mit Brautpaaren eine hohes Potential haben, sich durchzusetzen.

1. Feather Finishes: Weiche, zarte und dramatische Federn

Aufgrund ihrer Menge in den Brautkleidkollektionen nicht zu übersehen, sind Brautkleider, die mit Federn bestückt sind – seien das dramatisch große auf einem schwarzen Vera Wang Kleid, oder kleine zarte und weiche auf einem Kleid von Amsel Aberra. Es hat sich in der Hochzeitsfloristik und -dekoration längst etabliert, beispielsweise Brautsträusse und Arrangements nicht einzig mit Blumen herzustellen. Dekorative Accessoires sind ein Must-Have und garantieren oft einen unverkennbaren und einzigartigen Stil, oder verweisen sehr subtil auf Vorlieben der Braut oder des Brautpaares. Dass sich der Federn-Trend in besonderer Weise durchsetzen könnte, führe ich auf die Vielseitigkeit von Federn zurück: Es gibt sie sowohl gross als auch klein, sowohl farbig als auch uni. In der Hochzeitsfloristik und -dekoration sind Trends erfahrungsgemäss nämlich dann vielversprechend, wenn sie individuell auf das Brautpaar angepasst werden können, sprich der Trend in seiner Ausführung vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Anwendungen offen lässt. Dass Federn per se romantisch anmuten und darum wie geschaffen sind für eine Hochzeit, muss wohl nicht eigens erwähnt werden.

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2. Stone-washed Colors: Natürlich erdige und verwaschen pastellige Farben

Was die Farben angeht, scheint es – nach dem intensiven Marsala als Pantone Color for the Year sowie äußerst bunten Farbkonzepten, die in diesem Jahr auf Hochzeiten durchaus beliebt waren – wieder ruhiger zu werden. Die Farben gehen gewissermassen back to the roots – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Der Pantone Fashion Color Report setzt auf natürlich erdige und verwaschen pastellige Farben. Einzig der Farbton Fiesta – ein intensiver Rot-Ton – scheint aus der Reihe zu tanzen. Womöglich ein Überbleibsel von Marsala.  

Hinsichtlich der Hochzeitsfloristik und -dekoration werden sich womöglich vor allem der Farbton Iced Coffee und Rose Quartz durchsetzen. Der grau-gelb-bräunliche und warme Farb-Ton Iced Coffee dient dabei in Verbindung mit der «Farbe» Weiss als Grundlage, wohingegen der romantisch anmutende, leicht luftige und verwaschene Rosa-Ton Rose Quartz dem Konzept einen Farb-Akzent verleiht. Grundsätzlich werden darum vielleicht die Farbkombinationen wieder ruhiger und Farben werden als Akzente gesetzt, Weiss und erdige Brautöne dienen dabei als Grundfarben. Ohnehin sind subtile Tönen wie Taupe, Nude, Rose und Soft Pink immer wieder gerne an Hochzeiten gesehen.

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3. Copper is the new black: Kupfer löst Gold ab – endlich, hoffentlich.

Dieser Trend hätte sich laut einigen Voraussagen bereits in diesem Jahr durchsetzen sollen. Zwar konnte Frau zu Beginn des Jahres zahlreiche Styled Shoots mit Kupfer bestaunen, aber bei Real Weddings blieb der Kupfer-Akzent dann doch meist auf der Strecke und das trendige Gold schien die Oberhand zu haben. Weil nun die Farbtöne rustikaler werden, bin ich guten Mutes, dass Kupfer das Gold doch noch von der Bettkante stößt. Kupfer wird dann vor allem für Brautpaare attraktiv, die mit dem Trend gehen wollen, aber dennoch Wert auf einen luxuriösen Akzent legen, denn mit Kupfer und den natürlich erdigen und verwaschen pastelligen Farben hat Braut und Bräutigam beides: Erdverbundenheit und ein Fünkchen Glamour. Auf Letzteres wollen nämlich viele Brautpaare – auch wenn erfreulicherweise in den letzten Jahren Nachhaltigkeit wieder vermehrt grossgeschrieben wird – nicht verzichten. Es bleibt also beim Alten.

„Erdverbundenheit und ein Fünkchen Glamour“ – Das hätten wir nicht schönes sagen können, liebe Tabea Maria-Lisa, sagen nochmal Danke und reichen die Glaskugel weiter an den nächsten Hochzeitsprofi morgen.

Wir freuen uns schon sehr!

Hochzeitstrend Federn und Kupfer

Styling und Fotos: TML Florisik und Dekoration | Portrait: Toldofoto